Samstag, 17. April 2010
Alte Geschichten
wellenreiter, 22:45h
Ich weiß, es geht vielen so wie mir. Man erlebt etwas im Alltag und denkt sich, dass muss ich aufschreiben, vielleicht in der Hoffnung, dass es irgendjemand da draußen interessiert Ich bin auch überzeugt davon, dass meine Geschichten lesenswert sind, jedenfalls für mich. Aber ob das reicht? Das erste Mal, dass ich wirklich den Drang hatte, etwas aufzuschreiben war im Frühling des Jahres 2009. Naja eigentlich hatte ich diese Lust schon länger, doch an diesem Tage habe ich sie ,Mann wie ich bin, einfach umgesetzt. Im Vorfeld muss ich mich ein wenig outen. Ich bin von Beruf Erzieher und von Berufswegen auch oft mit Jugendlichen unterwegs. Jeder von meinen Schützlingen trägt mehrere für mich schreibenswerte Geschichten mit sich, aber ich verzettel mich gerade. Schließlich wollte ich ja erst einmal meine erste Geschichte niederschreiben.
Bin mit Jessy und Tina unterwegs. Tina hat am Bahnhof Berlin - Lichtenberg einen Termin bei einem Therapeuten und wollte unbedingt begleitet werden. Meine kleine Borderlinerein hat zwar sonst immer ein ziemlich großes Mundwerk, aber in unbekannten Gefilden ist sie nur eine kleine Maus, die sich nicht mal traut, piep zu sagen, da sie in ihrer Umgebung nur große verfressene Kater vermutete. Jessy hatte Lust mit zu kommen und so warteten wir vor einem türkischen Imbiss in der ersten Frühlingssonne, trinken Kaffee und lesen Zeitung. Nur leider komme ich nicht so richtig zum Lesen. Wir befinden uns hier im Epizentum der Hartz IV - Gesellschaft. Im Bistro sitzen graue Gestalten bei ihrem schalen Bier und rauchen ihre Illusionen weg. Das Publikum draußen ist nicht viel besser, nur mit dem Unterschied, dass es keine Angst hat bei Kontakt mit der Sonne , zu Staub zu zerfallen. Ich frage mich, warum Vormittags so viel Leute unterwegs sind. Aber so wie fast alle aussehen, sind sie nicht gerade auf der Suche nach einem geregelten Tagesablauf. Bei vielen sieht man den starken Alkoholmissbrauch. Mir fällt auf, das wirklich jeder Zweite humpelt. Ich vermute Schäden im Bewegungsapparat durch jahrelangen Trinkgenuss. Aber vielleicht ist ja auch eine Orthopädiepraxis in der Nähe oder ein Humpelkongress tagt in der Siegfriedstraße. Um meine Eindrücke von dieser Halbwelt abzurunden, bleibt eine alte Frau, natürlich humpelnd, bei mir stehen und schaut in meine Zeitung. Ein Bild von unserem regierenden Bürgermeister erweckt ihr Interesse. Sie streichelt seine Nase, lächelt mich an und stakst ohne mir ein Wort zu sagen weiter in Richtung Blumenladen. Jessy fällt es nun auch langsam auf, dass wir von sehr merkwürdigen Leuten umgeben sind. Was sie allerdings verdrängt ist, dass sie genau auf so ein Leben zusteuert und nichts wird sie davon abringen.
Bin mit Jessy und Tina unterwegs. Tina hat am Bahnhof Berlin - Lichtenberg einen Termin bei einem Therapeuten und wollte unbedingt begleitet werden. Meine kleine Borderlinerein hat zwar sonst immer ein ziemlich großes Mundwerk, aber in unbekannten Gefilden ist sie nur eine kleine Maus, die sich nicht mal traut, piep zu sagen, da sie in ihrer Umgebung nur große verfressene Kater vermutete. Jessy hatte Lust mit zu kommen und so warteten wir vor einem türkischen Imbiss in der ersten Frühlingssonne, trinken Kaffee und lesen Zeitung. Nur leider komme ich nicht so richtig zum Lesen. Wir befinden uns hier im Epizentum der Hartz IV - Gesellschaft. Im Bistro sitzen graue Gestalten bei ihrem schalen Bier und rauchen ihre Illusionen weg. Das Publikum draußen ist nicht viel besser, nur mit dem Unterschied, dass es keine Angst hat bei Kontakt mit der Sonne , zu Staub zu zerfallen. Ich frage mich, warum Vormittags so viel Leute unterwegs sind. Aber so wie fast alle aussehen, sind sie nicht gerade auf der Suche nach einem geregelten Tagesablauf. Bei vielen sieht man den starken Alkoholmissbrauch. Mir fällt auf, das wirklich jeder Zweite humpelt. Ich vermute Schäden im Bewegungsapparat durch jahrelangen Trinkgenuss. Aber vielleicht ist ja auch eine Orthopädiepraxis in der Nähe oder ein Humpelkongress tagt in der Siegfriedstraße. Um meine Eindrücke von dieser Halbwelt abzurunden, bleibt eine alte Frau, natürlich humpelnd, bei mir stehen und schaut in meine Zeitung. Ein Bild von unserem regierenden Bürgermeister erweckt ihr Interesse. Sie streichelt seine Nase, lächelt mich an und stakst ohne mir ein Wort zu sagen weiter in Richtung Blumenladen. Jessy fällt es nun auch langsam auf, dass wir von sehr merkwürdigen Leuten umgeben sind. Was sie allerdings verdrängt ist, dass sie genau auf so ein Leben zusteuert und nichts wird sie davon abringen.
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